Kurzbeschreibung |
Wer mit der medizinkritischen Literatur vertraut ist, wen die Bücher von J. Blech ("Die Krankheitserfinder", BA 10/03), R. Fromm ("Ware Patient", BA 10/10), R. Hartwig ("Krank in Deutschland", BA 12/10), Gunter Frank ("Schlechte Medizin", ID-A 21/12) oder die Bartens-Vorläufer vom "Ärztehasserbuch" (BA 6/07) bis hin zur "Glücksmedizin" (ID-A 42/11) aufgestört haben, der wird in "Heillose Medizin" erneut die Bestätigung finden: Überdiagnosen und Übertherapie sind Folgen einer Ökonomisierung der Medizin, die nicht auf Zuwendung angelegt, sondern permanent auf eine Stimulation der Nachfrage angewiesen ist und selbst vor Kreation neuer Krankheiten nicht Halt macht. Die mit Belegen ausgestattete Negativbilanz ist - wie vom Autor gewohnt - wieder pointiert aufbereitet. Bei der Frage nach dem "Was tun?" tut sich auch Bartens schwer: Fachliteratur lesen, Gleichgesinnte finden, demonstrieren . - Vielleicht schürft der "SZ"-Journalist und Arzt im nächsten Band tiefer. Auf jeden Fall eine fundierte Streitschrift für eine humanere Medizin. Auftritt von Bartens bei "Hart, aber fair" sowie "Spiegel"-Bestseller. (1) |